MinusPuls ist eine interdisziplinäre Performance. Angeregt durch den inhumanen Umgang der österreichischen Regierung mit den notleidenden Menschen in Moria, suchte ich nach Texten, die sich, in eine schon länger geplante Performance, einarbeiten ließen. Die Kombination aus Berthold Brecht und Erich Fried zeigte sich als präzise und passend. Beide Schriftstücke sind eine Anklage an Regierungen und den unmenschlichen Umgang mit auf der Flucht lebenden Personen.
Als Sinnbild der Menschlichkeit verwende ich den eigenen Herzschlag. Diesen suche ich an meinem eigenen Körper mithilfe eins Mikrofons, während die Texte von Fried und Brecht rezitiert werden. Stück für Stück landen die Texte in einer Endlosschleife. Anschließend setze ich mich an ein Klavier und beginne, mit einem Ton die Rhythmik des eigenen Herzschlages zu imitieren.
Nach einer gewissen Zeit beginnt sich aus dem Ton ein Klavierstück zu entwickeln, welches sich tonal immer stärker verdichtet. Den Höhepunkt stellt die dabei entstehende „Soundwall“ aus gesprochenen Begriffen und dem Klavierstück. Die Soundwall erfährt gegen Schluss eine immer stärkere Verzerrung, bis schlussendlich nur der Herzschlag übrig bleibt. Stille tritt ein und lässt nur noch das Sinnbild des Menschlichen übrig, ein schlagendes und lebendiges Herz.
Uraufführung:
Finissage "Masken und Spuren der Flucht" Kunstmeile Krems.
Fabian Belfin
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